Brutsaison 2024
15. April 2024: Rückkehr zu Dritt
der Jungvogel wird nach
kurzer Zeit vertrieben
08. Mai 2024: 1. Eiablage
09. Mai 2024: 2. Eiablage
11. Mai 2024: 3. Eiablage
12. Mai 2024: Brutbeginn
14. Mai 2024: 4. Eiablage
15. Mai 2024: 5. Eiablage
17. Mai 2024: 6. Eiablage
08. Juni 2024: erster erster Jungvogel geschlüpft
23. Juni 2024: sechs vitale Jungvögel im Kasten. Sie werden von beiden Falkeneltern gefüttert.
15. April 2024: Rückkehr zu Dritt
der Jungvogel wird nach
kurzer Zeit vertrieben
08. Mai 2024: 1. Eiablage
09. Mai 2024: 2. Eiablage
11. Mai 2024: 3. Eiablage
12. Mai 2024: Brutbeginn
14. Mai 2024: 4. Eiablage
15. Mai 2024: 5. Eiablage
17. Mai 2024: 6. Eiablage
08. Juni 2024: erster erster Jungvogel geschlüpft
23. Juni 2024: sechs vitale Jungvögel im Kasten. Sie werden von beiden Falkeneltern gefüttert.
Dramatische Entwicklung im Falkenkasten
Am 27. Juni 2024 beobachten wir einen toten Jungvogel im Kasten, der kurz darauf wahrscheinlich an die übrigen Jungen verfüttert wurde.
Am 29. Juni 2024 fehlt das Weibchen nach längerer Zeit im Kasten. Die Brut wird vom Männchen versorgt. Allerdings beobachten wir nun seltene Besuche des Altvogels im Kasten, Inzwischen sind nur noch vier Jungvögel im Kasten. Am Morgen des 30, Juni 2024 beobachten wir einen weiteren regungslosen Jungvogel im Kasten. Er lebt noch. Wir bringen ihn unverzüglich in die Notaufnahmestelle von Anita Tota in Möhlin. Die verbleibenden drei Jungvögel sind vital. Wir müssen davon ausgehen, dass das Weibchen nicht mehr zum Kasten zurückkehren kann. Bei der Autobahnquerspange wird uns ein totes Turmfalkenweibchen gemeldet. Wir entscheiden uns, die Brut mit Futter zu unterstützen. Wie schon mehrmals in den letzten Jahren, stellt uns die Storchenstation Möhlin Küken und Mäuse der Storchenfütterung zur Verfügung. Beginn der Futterunterstützung am 30. Juni 2024 nachmittags.
Brutsaison 2024
Dieses Jahr scheinen einige Vogelarten später, als üblich, mit den Brutvorbereitungen und den Bruten zu beginnen. Dies beobachten wir bei den Turmfalken. Wie üblich, erkundeten die Altvögel den Brutplatz bereits im November letzten Jahres und kehrten jedoch nicht schon im März, sondern erst Mitte April zurück. Sie machen sich mit ihren durchdringenden Rufen sofort bemerkbar. Die Jungvögel, die sie bei ihrer Rückkehr noch begleiten, werden nach kurzer Zeit vertrieben. Sie müssen sich von nun an eigenständig durchs Falkenleben kämpfen.
In der Regel verrichtet das Weibchen die meist Brutarbeit. Nur zwischendurch kommt das Männchen zurück zum Horst (Bild). Turmfalken brüten einmal im Jahr mit einer Geleggrösse von 4-6 Eiern. Die Brutzeit dauert 27-31 Tage. Der Schlüpftermin dürfte demnach zwischen dem 7.-10. Juni 2024 liegen. Bis zur Flugfähigkeit vergehen nochmals rund 30 Tage. 6 Eier hat das Falkenpärchen noch nicht häufig gelegt in den letzten Jahren. Das lässt darauf schliessen, dass es ein gutes Nahrungsangebot erwartet.
Allgemeine Informationen
Der Turmfalke ist der am häufigsten vorkommende Falke Mitteleuropas und auch bei uns ein regelmässig zu beobachtender Greifvogel. Er ist vor allem für seine Jagdweise bekannt: plötzlich stellt er sich im Flug gegen den Wind und verharrt dank dem Rüttelflug und dem breit gefächerten Schwanz erstaunlich lange an der gleichen Stelle, um nach Mäusen Ausschau zu halten. Er brütet in Fels- und Gebäudenischen, aber auch in Krähennester. Das Angebot an natürlichen Nistplätzen nimmt kontinuierlich ab. Trotzdem hat der Bestand in der Schweiz seit den 90er Jahren wieder deutlich zugenommen. Dies ist der Förderung mittels Nistkästen durch lokale Natur- und Vogelschutzvereine und dem Anlegen von Biodiversitätsförderflächen (insbesondere Buntbrachen) zu verdanken. In der Schweiz leben 5000-7500 Brutpaare (Schweiz. Brutvogelatlas 2013-2016). Der Turmfalke gilt auf der Roten Liste als potenziell gefährdet und wurde durch die Vogelwarte Sempach zur Prioritätsart für Artenförderung eingestuft.
In Rheinfelden wurde in den 80er Jahren ein starker Rückgang verzeichnet und 1989 wurden gerade noch 3.1 Reviere/10km2 gezählt. Im 2020 konnten wir 9 Bruten mit insgesamt 40 Jungen verzeichnen! Diese Entwicklung ist sehr erfreulich und bestätigt die Wirkung von Artenförderung.
Unter dem Giebel der Alten Zigarrenfabrik Wuhrmann hängt sein 1975 ein Turmfalkenkasten, der jedoch erst 2006 das erste Mal besiedelt wurde. Seither findet sich ununterbrochen jedes Jahr ein Brutpaar für die Aufzucht der Jungen ein. In der Regel werden 5-6 Eier gelegt und fliegen 4-6 Junge aus. Die Grösse des Geleges wird vom Futterangebot geprägt. Der Turmfalke ernährt sich von Kleinnagern, Insekten und Vögeln. Die Brut dauert 27-31 Tage und die Nestlingsdauer bis zum Ausflug benötigt nochmals 27-30 Tage. Die Turmfalken verbringen rund 2 ½-3 Monate rund um den Brutplatz. Den Rest des Jahres verbringen sie ausserhalb in anderen Jagdrevieren. Je nach Nahrungsangebot zieht der Turmfalke im Winter in Richtung Süden; er überquert jedoch nur selten das Mittelmeer. Dabei folgen sie im Gegensatz zu den Zugvögeln keinen traditionellen Routen, sondern folgen, meist einzeln, dem Nahrungsangebot.
Den Nistkasten in der Alten Zigarrenfabrik überwachen wir seit über 10 Jahren mit der live Kamera. In den letzten 15 Jahren fiel zweimal je ein Altvogel aus. Aufgrund der Beobachtungen mittels Kamera konnten wir diese Verluste rechtzeitig feststellen. Das Ausbleiben eines Altvogels bedeutet in der Regel die Aufgabe der Brut. Dies konnte in beiden Fällen durch Zufütterung mit Mäusen und Küken verhindert werden. Eine Verhaltensveränderung der Altvögel aufgrund der Zufütterungen konnten wir dabei nicht beobachten.